Keine Tierversuche für Haushaltsprodukte

Fast jede*r von uns hat schon einmal von qualvollen Medikamententests an Ratten, Mäusen und größeren Wirbeltieren gehört. Doch auch für Waschmittel und Co leiden Millionen Versuchstiere. Um neue Produkte auf den Markt zu bringen werden die Tiere u.a. grausamen Verätzungs- und Giftigkeitstests unterzogen.

Europaweit werden noch immer für Haushaltsprodukte und ihre Inhaltsstoffe Versuche an Tieren durchgeführt. Diese dienen dazu, den gesetzlichen Vorgaben der europäischen REACH-Verordnung und des Chemikaliengesetzes gerecht zu werden. Während der Testreihen werden vornehmlich Mäuse und Ratten, aber auch Kaninchen, Affen und andere Tiere mit den jeweiligen chemischen Substanzen „in Kontakt gebracht“, um diese auf ihre Giftigkeit zu testen.

 „Tierversuche zur Entwicklung von … Waschmitteln … sind grundsätzlich verboten.“ (§7a IV TierSchG)

Seit 1987 verbietet das deutsche Tierschutzgesetz ganz klar Tierversuche zur Entwicklung von Waschmitteln. Unter den Begriff Waschmittel fallen auch alle möglichen Haushaltsprodukte wie beispielsweise Spülmittel, Bodenreiniger, Möbelpolitur oder Weichspüler. Bestandteile dieser Haushaltsprodukte sind Chemikalien, für die die Vorschriften des Chemikalienrechts gelten und die folglich vor Markteintritt getestet werden müssen. Damit wird die Regelung nach dem Tierschutzgesetz  wieder außer Kraft gesetzt. Zudem dürfen Haushaltsprodukte, die an Tieren getestet wurden, nach Deutschland importiert werden. Ohne ein EU – weites Vermarktungsverbot bleibt das Tierversuchsverbot für Haushaltsprodukte in Deutschland ohne Wirkung.

Muss an Tieren getestet werden?

Tatsächlich existieren gerade für die vorgeschriebenen Toxizitätstests (Giftigkeit) in vielen Bereichen bislang nur wenig anerkannte, tierversuchsfreie Methoden. In unterschiedlichen Tests wird darum weiterhin an fühlenden Lebewesen u.a. erprobt, wann die jeweilige Chemikalie welche Art von Organversagen beim Tier verursacht und welche Schäden Embryonen bei einer Vergiftung des Muttertiers nehmen. Der LD50 Test ist besonders grausam. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Tierversuch auf den Menschen ist umstritten.

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Haushaltsprodukte ohne Tierversuche

Eine wachsende Anzahl von Hersteller*innen entwickelt bewusst tierversuchsfrei. Die Produktrezeptur wird auf bereits bekannten Stoffen aufgebaut. Zu einem Qualitätsverlust kommt es dabei angesichts der unzähligen, bereits zugelassenen und in Menge und Kombination immer wieder variierbaren Stoffen nicht.
Jede*r Einzelne kann sich ganz einfach beim Einkauf gegen Tierversuche einsetzen. Entscheiden Sie sich für Produkte mit dem Leaping Bunny, dem IHTN-Siegel und der Veganblume der Vegan Society.
Weiterhin gibt es auch nicht zertifizierte Hersteller*innen, die laut Anfrage tierversuchsfrei entwickeln oder Rohstoffe nehmen, die bereits vor Jahrzehnten getestet wurden.  Hierzu gehören u.a. Frosch, Ecover, die dm-Eigenmarke Denkmit, Sodasan, beeta, oder AlmaWin.
Online sind zudem eine Vielzahl weiterer Produkte verfügbar, u.a. Ulrich natürlich, Argital Biolavo, Astonish, Biokraft, Earth Friendly Products, OXIN uvm.

Augfrund eines*r fehlenden geeigneten Ansprechspartner*in ist die Petition vorerst geschlossen.

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