Etappensieg! Air France – Ausstieg aus einem schmutzigen Geschäft

Nach langen Jahren unerbittlicher Proteste zahlreicher Organisationen auf vielen Flughäfen Europas gab Air France am 30. Juni 2022 bekannt, den Transport von Primaten einstellen zu wollen. Air France betont jedoch, sich noch an laufende Verträge mit Forschungslaboratorien zu halten. Es gibt also noch keinen sofortigen Stopp.

Bislang diente Air France als Drehscheibe des Transits für Primaten und stellte ihren Transport ins und aus dem Ausland sicher, unterstützt von der französischen Regierung in Verbindung mit der Universität Straßburg.
Ein Geschäft mit schwerstem Leiden, unbarmherzig, ohne Mitgefühl!

 

Für die Tiere bedeuteten und bedeuten die Flüge den absoluten Horror, unvorstellbares Leid. Zusammengepfercht oder einzeln in engsten Transportkisten, teilweise ohne frisches Wasser oder Nahrung, starben und sterben viele bereits vor Angst und Stress, vor Durst oder Hunger auf den extrem langen Flügen. Ein Umverladen bei Zwischenstopps bedeutet weiteren Stress, Panik in engsten Kisten. Diese sind in der Regel vernagelt, so dass eine Begutachtung des „Wohlergehens“ der Tiere durch eine/n Veterinär*in kaum möglich ist. Und das ist nur der Anfang eines langen und brutalem Leidenswegs, der mit dem sicheren Tod endet.

Missbraucht werden Affen in der Regel bei der Testung von Chemikalien, Medikamenten oder in der Hirnforschung.

 

Über Jahre demonstrierten die TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V. auf dem Flughafen Tegel regelmäßig gegen die barbarischen Praktiken von Air France, klärten Reisende auf, was im Frachtraum geschieht, während sie nichtsahnend und wohlgelaunt in den Urlaub fliegen.
Air France wiegelte ihrerseits mit Flyern bei unserem Auftauchen ab, man hielte sich rechtlich an Bestimmungen.
Mitarbeitende von Air France photographierten unsere Transparente oder kritzelten sie akribisch auf einen Zettel: „Der Tod fliegt mit Air France“ oder „Air France – welche Schande!“ – in den vielen Sprachen Europas!

Und immer wieder ging die Forderung an Air France, das tödliche und schmutzige Geschäft mit den Leiden der Tiere zu beenden!

 

Um die Aufmerksamkeit der Reisenden zu gewinnen, liefen wir oftmals Stunden in langen Reihen mit Transportkisten für Tiere durch das Flughafengebäude, stoppten immer wieder vor dem Schalter von Air France, zeigten herzzerreißende Bilder.
Flyer und Informationsmaterial sorgten für gute Informationen, wurden teilweise leicht verstört, aber in der Regel sehr dankbar genommen.

 

Demonstrationen vor der französischen Botschaft und der Internationalen Tourismusbörse sorgten für weiteres Aufsehen über die Geschäftsgebaren von Air France. Überall verteilten wir Informationsmaterial, sammelten Unterschriften, organisierten Postkarten- und Telefonaktionen.
Große Zeitungsannoncen, die das Leid der Tiere unmissverständlich zum Ausdruck brachten, sorgten für Entsetzen und Empörung.

 

Wir werden unsere Aktionen nun gegen Wamos Air, Egyptair und AirBridgeCargo intensivieren, da auch sie in Verbindung mit der Universität Straßburg stehen und weiterhin Affen aus Indonesien, Kambodscha oder Mauritius transportieren und liefern.

Die Leidensfähigkeit von Affen, die der des Menschen in nichts nachsteht, die auch von Forschenden und Genehmigungsbehörden gesehen wird, hat bislang in Europa zu keinem Verbot geführt, an ihnen zu experimentieren. Wir arbeiten daran.

Sicherlich ist die Entscheidung von Air France, den Transport von Affen langfristig aufzugeben, auch im Zusammenhang mit der so gut wie einstimmigen Abstimmung und Forderung des EU-Parlaments zu sehen, einen Plan für die schrittweise Abschaffung von Tierversuchen zu erstellen, wie immer auch die Antwort der EU-Kommission war.

Hinzu kommt ein am Ende des Jahres 2022 in Kraft tretendes Gesetz, die „Verwendung“ von Tieren der “ F1“ Primaten zu verbieten. Dieses bedeutet, dass die erste Generation der Tiere, welche von aus der Freiheit gefangenen Eltern stammen, nicht als Versuchstiere „verwendet“ werden dürfen, sonder erst ihre Nachkommen, die „F2“ Generation.
Wer Bilder des Fangs und der Zuchtanstalten gesehen hat, wird sie so leicht nicht vergessen.

 

Die Europäische Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ mag für Air France ein weiterer Punkt sein, rechtzeitig Geld anderweitig zu investieren als in den Affentransport. Es ist nicht nur allein ihr Image, was immer mehr Schlagseite in Kauf nehmen musste.

Liebe Leser*innen, es werden noch dringend Unterschriften für die Petition der EBI benötigt.

Bitte unterschreiben Sie bitte diese  Petition:  Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ www.europa-ohne-tierversuche.de

Bitten Sie auch Freund*innen, Bekannte und Verwandte um deren Unterschrift, wenn diese sich gegen Tierversuche aussprechen möchten. Bitte helfen Sie Tier und Mensch durch die weitere Etablierung tierversuchsfreier Forschungsmethoden. Unsere Hoffnungen lassen sich nur durch Taten nähren.

 

Quelle:https://one-voice.fr/en/blog/one-voice-and-its-partners-are-getting-air-france-to-stop-transporting-primates-for-animal-testing.html?fbclid=IwAR23B4Ue366S3bvgsu26ePn15m62qoSvwqUbS3R1kvlghBjNMjg9jkBQXt0