Ein grober Überblick
- Gehören zur Familie der Marder
- Keine Rudeltiere, dennoch sehr gesellig und kommunikativ
- Extrem wandelbar und anpassungsfähig
- In unterschiedlichsten Ökosystemen zu finden, vom tropischen Regenwald bis hin zur arktischen Tundra, das Frettchen sucht sich überall seinen Lebensraum.
- Die Zeit der Paarungsbereitschaft wird „Ranz“ genannt
- Ein Wurf sind bis zu 14 Junge
Jahrhunderte lang ein Begleiter des Menschen
Schon vor über 2000 Jahren benutzten die Menschen Frettchen für ihre Zwecke. Damals war es ein beliebtes Jagdtier bei der Kaninchenjagd.
Auch zur Vertreibung von Mäusen und Ratten stellte sich das Frettchen als überaus hilfreich heraus, da die langen schmalen Tiere Mäuse noch in den kleinsten Nischen zu jagen und fangen vermögen.
Das wilde Frettchen
In riesigen Gebieten von mehreren Hektar Größe legt das Frettchen jede Nacht mehrere Kilometer zurück um an ausreichend Beute zu kommen. Eine kräftezehrende Aufgabe, da Frettchen durch ihren verhältnismäßig kurzen Darmtrakt alle paar Stunden neue Nahrung aufnehmen müssen.
Ihr gutes Klettervermögen hilft ihnen, in verschiedenstem Gelände gut voranzukommen.
Gackern, Bellen, Fauchen, Schwanzwedeln; Kommunikation der Frettchen
Hauptsächlich kommunizieren Frettchen über Körpersprache. Dabei bedienen sie sich katzenähnlicher Signale wie Schwanzwedeln (wenn sie aufgeregt sind) oder Aufstellen der Haare (wenn sie sich bedroht fühlen/angriffsbereit sind).
Doch einige Laute lassen auch Frettchen von sich hören:
- Gackern als Ausdruck von Freude oder bei der Begrüßung
- Bellen als Drohschrei
- Schreien und Quietschen bei Angst
Versuchstier Frettchen
Jedes Jahr werden im Schnitt etwa 100-200 Frettchen für Versuche missbraucht, wobei es 2013 schon einmal auf 313 Tiere anstieg.
Dafür werden sie auf einem viel zu kleinem Raum gehalten, etwas unter einem halben Quadratmeter.
Wachsende Verwendungsbereiche
Wurden Frettchen zu Beginn hauptsächlich zur Erforschung von Wirksamkeit von Grippeviren benutzt, finden nun auch immer mehr Versuche zur Forschung des menschlichen Nervensystems statt.
Doch die Befürchtung, dass Frettchen zukünftig ebenfalls im Bereich der Gentechnik verwendet werden, nimmt zu. 2006 wurde bereits ein Frettchen geklont und ein paar Jahre später entstand das erste genetisch modifizierte „Modellfrettchen“.
Grausame Tests
2/3 der Frettchenversuche werden für die Forschung für humane Infektionskrankheiten verwendet.
Ein Beispiel, wie durch Frettchenversuche die Wirksamkeit von bestimmten Grippeviren untersucht werden:
Den Frettchen wird, in Kleingruppen eingeteilt, der Virus injiziert. Ein Tier pro Gruppe wird schon nach vier Tagen durch Entbluten unter Narkose getötet, die restlichen Frettchen werden nach weiteren sechs Tagen Beobachtung ebenfalls getötet, die toten Körper analysiert.
So enden die Leben der krankgemachten Tiere, nachdem ihre Körper über eine Woche gegen die Krankheit ankämpften, durch Ausbluten auf einem kalten Metalltisch.
Schäden durch Zigarettenkonsum?!
Was früher „rauchende Mäuse“ waren, sind nun begaste Frettchen.
Um die Auswirkung von Zigarettenkonsum zu untersuchen werden die Frettchen über sechs Monate viermal täglich in eine kleine Kammer gesteckt. Dort werden sie jeweils 30 Minuten lang mit Zigarettenrauch von zehn Zigaretten begast.
Nach einem halben Jahr dieser Hölle werden sie getötet und ihr Gewebe untersucht.
Haustier
Auch die Haltung von Frettchen als Haustier ist nicht annähernd “artgerecht”!
Häufig leiden die Tiere unter zu wenig Bewegungsfreiheit, Besitzer*innen gehen falsch mit der Ranz um, Jungtiere werden zu früh von dem Muttertier getrennt.
Also, auch wenn sie ganz putzig aussehen und süß gackern können – Frettchen gehören weder ins Labor noch ins Haus!