Chinesische WissenschaftlerInnen haben zwei bislang lebensfähige Javaneraffen geklont. Die Affen wurden Zhong Zhong und Hua Hua genannt. Zhonghua bedeutet auf Deutsch chinesische Nation. Damit wurden mehr als 20 Jahre nach dem ersten geklonten Tier, dem Schaf Dolly, wieder Tiere mit im Prinzip der gleichen Methode geklont. Beim Klonen an Tieren geht es darum, ein und dasselbe Tier mit den gleichen Eigenschaften nach zu züchten – also quasi eine Kopie herzustellen. Die Javaneraffen werden wissenschaftlich der Gruppe der nichtmenschlichen Primaten zugeordnet. Unklar ist, welche Auswirkung die neuen Ergebnisse auf Tierversuche an nichtmenschlichen Primaten weltweit haben werden. In der EU sind Versuche an nichtmenschlichen Primaten nur unter schweren Auflagen durchführbar. Bislang fehlt jedoch ein vollständiges Verbot in der ganzen EU. Außerhalb der EU gibt es allerdings nur selten Regelungen in Bezug auf Tierversuche an nichtmenschlichen Primaten.
Befürworter des Klonens, wie Stefan Treue (Primatenzentrum Göttingen und Sprecher der Initiative “Tierversuche verstehen”), nennen als Vorteil, dass die Anzahl an für Forschungszwecke genutzten nichtmenschlichen Primaten so gesenkt werden könne. Dies ließe sich dadurch erklären, dass Klonen die genetische Vielfalt senke und aus diesem Grund weniger Tiere in Tierversuchen eingesetzt werden müssen, um signifikante Ergebnisse zu erzielen. Durch die hohe Standardisierung werden also ideale Versuchstiere gezüchtet, die genetisch gleich aufgebaut sind. Somit werden theoretisch weniger Tiere verbraucht. Die ethische Frage, ob Klonen grundsätzlich eine akzeptable Forschungsmethode ist, wird durch eine technische Definition, wie sie Stefan Treue gibt, übergangen. Es ist jedoch unbedingt notwendig, die ethische Frage zu stellen. Für uns steht fest: Klonen ist in keinem Fall ethisch vertretbar. Unser Ziel kann nicht sein, die Anzahl der im Versuch verbrauchten Tiere zu senken, wir setzen uns für eine verstärkte Förderung tierversuchsfreier Forschungsmethoden und die Abschaffung aller Tierversuche ein. Denn ein Tierversuch kann nie ethisch vertretbar sein.