Am 30.6.21 bestätigte die Europäische Kommission bis 2023 einen Legislativvorschlag vorzulegen, um die Käfighaltung für eine Reihe von sogenannten Nutztieren zu verbieten.
Allerdings ist das Verbot erst ab 2027 geplant! Die Haltungsbedingungen betreffen mehr als 300 Millionen Tiere.
Die Kommission folgt damit der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) “End the Cage Age“. Schrittweise soll die Käfighaltung beendet und schließlich verboten werden.
Doch sicherlich ist ein Träumer, wer glaubt, alle Tiere werden nun frei herumlaufen dürfen, ein tolles Leben haben und einem sanften und unmerklichen Tod entgegensehen. Irgendwann haben wir uns einmal alle von unseren Bilderbüchern der Kindheit verabschieden müssen.
Und so heißt es weiter : Alle landwirtschaftlichen „Nutztiere“ unterliegen geltenden Tierschutzvorschriften, doch „Legehennen“, „Masthühner“, Kälber und „Sauen“ fallen unter die Käfighaltung. Genannt werden von der EBI auch Kaninchen, Junghennen, Wachteln, Enten und Gänse. Hier hat die Kommission die Europäische Behörde für Lebensmittel (ETSA) ersucht, die nötigen Voraussetzungen eines Verbots der Käfighaltung festzulegen.
Vizepräsidentin Vera Jourová betonte den Erfolg der Initiative, da die Kommission nun zu konkreten Legislativvorschlägen veranlasst sei. Die Besorgnis von Millionen von Menschen über die Lebensbedingungen der Nutztiere sei erhört.
Sicherlich ist das Verbot die Chance von 300 Millionen Tieren, aus wenigstens grausamster Haltung befreit zu werden, eine Haltung, die weder zum Leben noch zum Sterben reicht. Ist das aber genug?
In der Kommission spricht man von „ethischerer“ Haltung. Ethisch – ethischer – am ethischsten – gibt es das? Für die Fleischindustrie schon! Sehen wir uns die Haltungsform – Systeme, bestehend aus 4 Stufen, noch einmal kurz an:
Stufe 1: Sie ist das gesetzliche Minimum, zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Irgendwo sitzt der Körper im Gitter.
Stufe 2: Das ist vor allem die Initiative Tierwohl, 10% mehr vom Ganzen. Also 10% weniger Leid?
Stufe 3: Sie erlaubt Zugang zum Außenklima (geöffnetes Fenster? ), es gibt mehr Platz, Beschäftigungsmaterial, was immer das heißen mag.
Stufe 4: Hier finden sich alle Biosiegel wieder, sie betrifft vor allen auch das Futter, nicht allein die Haltung.
Doch was immer auch die Haltungsformen sein mögen, den Tieren werden wir damit nie gerecht werden. Nicht solange wir glauben, das Recht zu haben, sie zu vermarkten, sie zu essen oder auf andere Art zu nutzen Die Lösung liegt nicht in einer verbesserten Haltungsform, die nie artgerecht sein kann, nicht in einem verkürzten Schlachttransport und auch nicht in einer „ethischeren“ Schlachtung! Denn die viel gestellte Frage heißt schon lange nicht mehr, warum lebst du vegan? Sie heißt: Warum lebst du noch nicht vegan, wo du doch von all dem Elend der Tiere weißt, den Klimawandel hautnah spürst, die nächste Pandemie schon hinter der Ecke lauert?
Eine Lösung kommt leider nicht von heute auf morgen. Aber Sie können schon heute in ein leckeres veganes Restaurant gehen und glücklich essen!