Mit den Fasern der Natur – Tierrechte tragen

Mode und Textilien – hierbei auf tierleidfreie Produkte zu achten, scheint ohne Pelz und Leder ganz leicht.

Leider ist es jedoch so, dass viele Farben und chemische Stoffe, die in der Textilverarbeitung zum Einsatz kommen, an Tieren »getestet« werden. Neben Kleidung aus Kunststoff bergen auch Naturstoffe versteckte Risiken. Im konventionellen Baumwoll-Anbau kommen beispielsweise Fungizide, Pestizide, Herbizide und Düngemittel zum Einsatz, für die Tests am Tier vorgeschrieben sind. Nicht nur sind diese Methoden grausam und unwissenschaftlich – sie gaukeln auch eine falsche Sicherheit vor, da sich die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen lassen. Bio-vegane Stoffe helfen also nicht nur dabei, Tierleid zu vermeiden, sie schützen auch unsere Gesundheit.

Die folgende Tabelle gibt einen kleinen – unvollständigen – Überblick über mögliche vegane, tierversuchsfreie Textilanbieter. Zudem kann man über viele Umwelt- und Tierschutz-, sowie Tierrechtsshops bio-vegane Kleidung bestellen und dabei obendrein einen direkten Beitrag für Tiere und ihren Lebensraum leisten.

Shop

Sortiment

LOVECO Berlin Kleidung und Accessoires (Schöneberg und Friedrichshain)

Schuhe (Kreuzberg)

süßstoff Berlin Mode und Geschenke
Dear Goods Berlin Kleidung, Accessoires und Taschen
Kernvoll Berlin Hochzeitssortiment
Siebenblau Berlin Stoffe und Nähzubehör
purnatour „Veganes Schlafen“ Bettdecken, Kissen und Matratzen

 

Den heutigen Selbstmach-Abschnitt möchte ich dem Pflanzenfärben widmen – denn Kleidung, die man selbst geschneidert, genäht und gefärbt hat, schätzt man am meisten. Außerdem macht der Prozess nicht nur sehr viel Spaß, sondern ist auch immer wieder spannend – denn die Farbnuancen variieren je nach Kalkgehalt des Wassers und Menge der Pflanzenstoffe.

Pflanzenfärben ist schwerer, als es klingt, aber einfacher, als es scheint. Während man in der Steinzeit noch eisenoxidhaltige Erde, Kalk, Gips und Kohle zum Färben verwendete, gewannen im weiteren Verlauf Färbekräuter immer mehr an Bedeutung.

Eine sehr einfache Braunfärbung gelingt mit der Walnuss. Man weiche getrocknete oder frische grüne Walnussschalen 1-3 Tage unter gelegentlichem Rühren in ausreichend Wasser ein. Ein großer Topf sollte hierfür zu ¼ mit Wasser gefüllt sein. Nach dem Einweichen muss das Färbematerial eine Stunde auskochen, bevor die Walnussschalen aus dem ausgekühlten Sud herausgesiebt werden können.

Zur Kaltfärbung gebe man das angefeuchtete Garn oder den angefeuchteten Stoff (Leinen, Hanf oder Baumwolle) in den ausgekühlten und ausreichend mit Wasser aufgefüllten Färbesud und belasse ihn darin über mehrere Tage. Während dieser Zeit sollte mitunter für eine gute Durchmischung gesorgt werden, um Färbeflecken zu verhindern. Auch bei der – deutlich kürzeren – Warmfärbung ist eine gute Durchmischung entscheidend. Man gebe auch hier den angefeuchteten Stoff in den Sud, lasse ihn diesmal aber eine Stunde bei 30 bis maximal 40°C kochen. Ist man mit der Farbintensität nach einer Stunde noch nicht zufrieden, kann man den Kochvorgang auch auf bis zu 3 Stunden verlängern. Für eine kontrollierte Temperatur bieten sich Schnellkochtöpfe an; mit einem alten Topf und einem Thermometer funktioniert es jedoch auch. Zu beachten ist hierbei, dass sich Farbränder im Topf bilden können – die Nutzung sollte also möglichst ausschließlich dem Pflanzenfärben vorbehalten sein.

Der über Nacht im nun ausgekühlten Färbesud verbliebene Stoff wird im letzten Schritt gut mit etwas Essig gespült, bis das Spülwasser klar bleibt. Der Umwelt zuliebe und um Wasser zu sparen, bietet sich für den Spülvorgang die Verwendung von aufgefangenem Regenwasser an. Die Trocknung kann auf einem normalen Wäscheständer erfolgen, sollte aber nicht in direktem Sonnenlicht geschehen, um die Farbintensität zu schützen.

Welche Farbtöne sich noch relativ einfach mit anderen Färbematerialien ergeben, darüber gibt die folgende Tabelle einen kurzen Überblick.

 

 

Bild von StockSnap auf Pixabay