Tierleidfrei zu Putzen scheint auf den ersten Blick entweder selbstverständlich oder nahezu unmöglich? Weder noch.
Tierversuche für Waschmittel sind zwar gemäß §7a IV Tierschutzgesetz verboten, Chemikalien, die als Reinsubstanz auf den Markt kommen, oder auch in anderen Produkten verwendet werden, fallen aber nicht darunter. Noch immer werden europaweit für die Chemikalien vieler Haushaltsprodukte Giftigkeitsprüfungen durchgeführt. Dazu werden Tieren Inhaltsstoffe direkt injiziert oder sie werden mit ihnen in Kontakt gebracht. Und das, obwohl Tierversuche aufgrund der Unterschiede in Lebensspanne, Stoffwechsel und Immunreaktionen zugleich das Wohl und die Gesundheit der Verbraucher gefährden und es sichere, humanbasierte, tierleidfreie Methoden – wie Organ-on-a-Chip-Modelle – gibt. Um die Gefahr der falschen Sicherheitsversprechen von Tests an Tieren zu verdeutlichen, sei das Beispiel von DDT genannt, das im Tierversuch als unbedenklich eingestuft wurde.
Israel und Indien – wo es bereits verboten ist, Haushaltsprodukte und Kosmetika an Tieren zu testen – könnten Vorreiter für ein europaweites Verbot sein. Bis es soweit ist, gehen wir mit unserer Aufklärungskampagne „Frühjahrsputz mit Herz – keine Tierversuche für Haushaltsprodukte“ auf die Straße und informieren Verbraucherinnen und Verbraucher. Ziel ist es, endlich eine Gesetzesänderung zu bewirken.
Glücklicherweise gibt es bereits viele Unternehmen, die tierleidfrei produzieren. Einen Überblick über besonders empfehlenswerte vegane, tierversuchs- und palmölfreie Produkte finden Sie in der folgenden Liste. Unternehmen, die noch nicht komplett palmölfrei produzieren, sind hierbei grau hinterlegt.
Achten sie beim Kauf von Produkten darauf, dass sie eines der folgenden Zeichen aufweisen:
Die Listen von PETA und »Leaping Bunny approved brands« geben zudem online Auskunft über tierversuchsfreie Produkte.
Um sicherzugehen, dass ein Produkt komplett tierversuchsfrei ist, lohnt es sich auch, Hersteller direkt um Auskunft zu bitten, falls keine Zertifizierungen ersichtlich sind.
Wie im ersten Teil der Reihe folgen auch hier wieder einige Selbstmach-Tipps.
Seife, Spül- und Waschmittel für Dunkles habe ich z.B. schon nach folgendem Rezept hergestellt:
Man nehme eine Handvoll Efeublätter, koche sie in einem Liter Wasser auf, lasse die Mischung gut auskühlen und siebe das Pflanzenmaterial heraus. Die Putzflüssigkeit kann nun in eine leere Glasflasche überführt werden und ist bis zu 2 Monate haltbar. Eine solche mit Hanf- und Baumwollbändern verzierte Flasche ist zudem ein schönes Geschenk. Alternativ können im Herbst gesammelte Kastanien ähnlich wie Waschnüsse verwendet werden.
Weiße Deoflecken entfernt man am besten mit Essig, gelbe mit Zitronensaft; gegen Rostflecken hilft eine über Nacht einwirkende Kombination aus Zitronensaft und Salz. Fettflecken können mit Alkohol oder Kartoffel-/Maismehl bearbeitet werden. Das Mehl aufstreuen, einwirken lassen und ausbürsten. Auch bei verkalkten Wasserkochern hilft ein Schluck Zitronensaft. Einfach hineingeben, mit Wasser bis zum Kalkrand auffüllen und aufkochen. Bei starken Verkalkungen den Vorgang wiederholen.
Verstopfte und verdreckte Abflüsse können – je nach Schweregrad – mit kochendem Kartoffelwasser, oder Backpulver mit Essig gereinigt werden; auch Schimmel kommt man mit Essig bei.
Eine Alternative zu Backofenreiniger ist Salz. Einen Zentimeter dick auf den Backofenboden auftragen, 30 min bei 100 °C einwirken lassen und nach dem Auskühlen auskehren und auswaschen.
Beim Fensterputzen kann man gleich mehrfach Gutes tun. Alte Zeitungsseiten einfach gut anfeuchten und damit über das Glas polieren – macht streifenfrei sauber und gibt Altpapier einen weiteren Zweck.