Pandemien – Zahlen und Fakten

Im Januar schloss die chinesische Regierung den Wildfleischmarkt der Stadt Wuhan, den Wissenschaftler*innen als Quelle für Covid 19 ausmachten. Konsument*innen konnten hier unter mindestens 75 verschiedenen Tierarten wählen, darunter Fledermäuse, Hunde, Ratten, Salamander und auch exotische und geschützte Wildtierarten. Sie warteten dort in Drahtkäfigen oft halbtot und dicht geschichtet oder gefesselt auf ein grausiges Ende. Ihr Anblick, zu mindestens für Menschen aus westlichen Nationen, war kaum zu ertragen. Im März wurde dann jeglicher Verkauf von Wildtierfleisch dauerhaft verboten.

Es ist nicht an uns in der westlichen Welt mit dem Finger auf China zu zeigen. Die hiesige Tierhaltung im großen Stil steht an Grausamkeiten in nichts nach.  Massentierhaltung, bei der die Lebensbedingungen der Tiere eigentlich kein Leben mehr zulassen. Wir verdrängen es nur perfekt.

Hier ein paar Zahlen, die das Entsetzen lehren:

Deutschland hat einen Verbrauch von 90 kg Fleisch pro Kopf/Jahr.
Frankreich liegt mit 25,4 kg Rindfleisch pro Kopf/Jahr an erster Stelle.

Israel hat weltweit den größten Konsum an Geflügelfleisch, 63 kg pro Kopf/Jahr.
Zypern weist den größten Fleischkonsum aller europäischen Länder auf, 135 kg pro Kopf/Jahr.
Amerika hat einen Verbrauch von 115 kg Fleisch pro Kopf/Jahr – Das ist die doppelte Menge, die in China  konsumiert wird

In den USA werden fast 10 Milliarden Tiere auf ca. zwei Millionen Farmen gehalten.
In Europa werden gemeinsam im Durchschnitt 42 Millionen Tonnen Fleisch pro Jahr, das entspricht 1,3 Tonnen pro Sekunde konsumiert.
Weltweit liegt der Fleischverbrauch bei 286,2 Millionen Tonnen Fleisch pro Jahr, das sind 9 Tonnen Fleisch pro Sekunde.

Weltweit werden pro Jahr 80 Millionen Tonnen Hühnereier produziert.

Das alles ist mit Massentierhaltung möglich. Auch Biohaltung ist leidvoll für Tiere. In der Massentierhaltung werden die Tiere vorsichtshalber mit Antibiotika vollgepumpt. Über 100 einzelne Studien belegen einen Zusammenhang mit der Gabe von Antibiotika an Tiere und der Tatsache der alarmierend wachsenden Antibiotika – Resistenzen. Da trifft es dann auch den Menschen.

Das alles sind ideale Konditionen, um Zoonosen entstehen zu lassen.

Dreiviertel der unterschiedlichsten Krankheiten haben ihren Ursprung im Reich der Tiere. Schätzungsweise infizieren Zoonosen jedes Jahr ca. 2,5 Milliarden Menschen und töten jährlich ca. 2,4 Millionen.

Die weitaus schlimmsten Zoonosen und Pandemien kamen/kommen von sogenannten Nutztieren.

Spanische Grippe 1918Ursprung Hühnerfarm in den USA – tötete weltweit geschätzte 50 Millionen Menschen.

Schweinegrippe 2009tötete weltweit geschätzte 203.000 Menschen.
Der Schweinegrippe-Virus erlangte, durch Mutation einiger Gene, die Fähigkeit
Menschen zu infizieren und kann auch von Mensch zu Mensch übertragen zu werden.

Tuberkulose allein 2016Quelle:  Haltung von Rindern

weltweit 10,4 Millionen gezählte Neuerkrankungen, 1,7 Millionen Menschen starben.

Vogelgrippe 2020  – in Polen – zehntausende Hühner und Puten wurden “gekeult“, ein entsetzlicher Tod.
Bislang verschonte die Vogelgrippe weitgehend den Menschen, doch wildlebende Vögel sind bedroht.  Ein massiver Übergang der Viren auf den Menschen muss befürchtet werden. Es ist eine Frage der Zeit. Viren wandeln sich. Durch Mutationen gelingt es ihnen, in menschliche Zellen einzudringen.

Die Hauptursache von Pandemien ist nicht der Konsum von Wildtierfleisch, sondern sie liegt im Konsum von Fleisch schlechthin.

Quellen: Coronavirus Should Make You Reconsider Eating Meat , Covid-19 Impfstoff zum Schlucken?, Jüdische Allgemeine. 31.03.2020Vogelgrippe in Polen ausgebrochen, agrarheute, 02.01.2020 ,https://de.globometer.com/viehzucht-europa.php , https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28863/umfrage/eiererzeugung-weltweit-seit-1990/ ,