UPDATE: Am 19.12.ist im LPT in Mienenbüttel die letzte noch genehmigte Studie mit Hunden beendet worden. Das Unternehmen hat bis zum 23. Dezember Zeit, um die vom Landkreis Harburg eingeforderte Stellungnahme zum Widerruf der Betriebserlaubnis fristgerecht abzugeben. Anschließend soll zeitnah entschieden werden , ob die Betriebserlaubnis für den LPT-Standort in Mienenbüttel entzogen werde. Das Unternehmen beabsichtigte den Standort Ende Februar 2020 zu schließen,
SOKO Tierschutz hat mit seinen Undercover-Aufnahmen aus dem Todeslabor LPT den Stein ins Rollen gebracht und allmählich fällt ein Dominostein nach dem anderen. Die 2. Großdemonstration in Hamburg mit 15.000 Teilnehmer*innen wurde zur größten Demo für Tierrechte, die Deutschland jemals gesehen hat. Die Welle des Protestes ist unaufhaltsam und in den vergangenen Wochen kam das LPT kaum aus den Schlagzeilen heraus.
Ende November folgten Razzien der Staatsanwaltschaft gemeinsam mit Mitarbeiter*innen des Veterinäramtes und Einsatzkräften der Polizei an drei Standorten des LPT. Durchsuchten wurden Labor und Geschäftsräume in Mienenbüttel sowie die Verwaltung in Hamburg und das Archiv in Wankendorf im Kreis Plön. Ziel der Razzia war die Sicherstellung von Unterlagen und Präparaten, die Aufschluss über Haltung und Tötung der Tiere geben könnten. Sichergestellt wurden auch Unterlagen, die belegen sollen, welche Gelder die LPT GmbH durch bestimmte Tierversuche eingenommen hat, da diese Gelder möglicherweise als durch Straftaten erlangtes Geld einzuziehen sind. Geprüft werden soll u.a., ob Versuchstiere im Labor über den genehmigten Rahmen der Experimente misshandelt worden sind. Ein solches Vergehen wäre gem. § 17 Tierschutzgesetz strafbar und ist grundsätzlich mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bedroht.
Es folgten weitere Fernsehreportagen, die erschreckendes zu Tage förderten. Im ARD Magazin FAKT erhoben ehemalige Mitarbeiter des LPT schwere Vorwürfe gegen die durchgeführten Tierversuchsstudien. Nach deren Aussagen wurden in den letzten 20 Jahren etliche Studien im LPT manipuliert, Studien vom LPT gemäß der Zielsetzung passend gemacht, auf Weisung von oben Daten gelöscht und der Tod von Tieren vertuscht. So wurde z.B. 2005 in Mienenbüttel ein verstorbener Affe in einer Krebsstudie ausgetauscht. In einer weiteren Studie wurden laut Zeugen Hinweise auf Krebs, in Entzündungen abgemildert. Auch der Undercover-Ermittler von SOKO Tierschutz konnte derartige Vertuschungen im Labor dokumentieren. Nach Ausstrahlung des Berichts kündigte das Pharmaunternehmen Merck an, die noch laufenden Studien am LPT, die eigentlich noch bis Ende Februar dauern sollten, bereits Mitte Dezember zu beenden.
Ein weiterer großer Erfolg im Kampf gegen das LPT. Nun bleibt abzuwarten, was die Razzia noch zu Tage fördern wird und welche Konsequenzen dies für das Tierversuchslabor nach sich ziehen wird.
Wir schließen uns der Forderung von SOKO Tierschutz an: und “fordern die Forschungsorganisationen Deutschlands zu einer klaren Stellungnahme zu den Aufdeckungen auf. Vom Staat fordern wir die kompromisslose Schließung des LPT an allen Standorten und eine grundlegende Überarbeitung des gesamten Systems der regulatorischen Sicherheitstests. Diese Überarbeitung muss ein Ende der Tierversuche enthalten.“
Nachdruck wird den Forderungen der Tierschutzvereine auch durch eine Petition verliehen, bei der innerhalb kürzester Zeit über 1 Millionen Bürger*innen für die Schließung des LPT unterschrieben haben. Diese Unterschriften wurden vor wenigen Tagen dem zuständigen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen übergeben.
Quelle: https://www.soko-tierschutz.org/