Reach ist die Europäische Verordnung für Chemikalien zur Registrierung, Evaluierung (Bewertung) und Autorisation (Zulassung und Beschränkung) von Chemikalien.
Chemikalien begegnen uns überall im täglichen Gebrauch, zum Beispiel in den meisten unserer Putz- und Waschmittel.
Sie können in der Tat ein enormes Risiko für Gesundheit und Umwelt darstellen. Der größte Teil der Chemikalien, die heute in der EU verwendet werden, waren bereits vor 1981 auf dem Markt. Ab 1981 mußten neue Substanzen vor der Marktzulassung zumeist an Tieren getestet werden. Altchemikalien sollen mit Reach dem angepasst werden. Dieser Vorgang soll 2018 beendet sein. Hierbei geht es um ca. 30 000 Chemikalien. Sie alle sollen auf ihre Gefährdung und Giftigkeit überprüft werden. Wenn nicht anders möglich, im Tierversuch, eine Katastrophe für Tiere. Reach trat 2007 in Kraft.
Experten gingen davon aus, dass bis zu 50 Millionen Tiere in Versuchen verbraucht werden müssen.
Fakt ist, dass bei dieser gigantischen Zahl von Tieropfern keine ebenso gigantische Zahl an Forschungsgeldern von staatlicher Seite in allen EU Ländern freigesetzt wurde, um ein hohes Maß an tierversuchsfreien Methoden entwickeln zu können. Es gilt: Firmen sind eigenverantwortlich: keine Daten – kein Markt.
Doch Tierversuche sind nicht der richtige Weg, um Risiken für Mensch und Umwelt abschätzen zu können. Nur auf den Menschen bezogene Daten halten das sogenannte Restrisiko gering. Wenn Chancen zu tierversuchsfreier Forschung von Politikern und Forschern verpasst oder nicht eingefordert werden, kann wohl keiner sagen: Niemand macht gerne Tierversuche!
Auf Grund von Protesten von Tierschutzorganisationen sind dennoch einige Forderungen berücksichtigt worden:
- Tierversuche dürfen von anderen Firmen nicht wiederholt werden. Hersteller müssen vorliegende Daten veröffentlichen und austauschen.
- Eigenschaften ähnlicher Stoffe können mit Stoffen verglichen werden, für die bereits Daten vorliegen
- Unternehmen müssen untereinander Informationen austauschen und Ergebnisse gemeinsam nutzen.
- Firmen dürfen nicht testen, ohne zu prüfen, ob getestete Ergebnisse nicht auch von anderen Herstellern vor-registriert waren.
- Tierschutzvereine können die 45-Tage-Kommentierungsphase nutzen, um Daten für in Frage kommende Chemikalien zu recherchieren. Diese gilt jedoch nur für die Herstellung großer Mengen (über 100t pro Jahr) und besonders gefährlicher Chemikalien. Die Kosten für die Recherchen tragen die Vereine.
Beim Abschluss aller Ergebnisse 2018, zumeist im Tierversuch getestet, stellt sich die Frage: Ist die Sicherheit für uns und die Mitwelt hergestellt worden? Tierversuche lassen dieses immer wieder bezweifeln, auch von wissenschaftlicher Seite. Ethisch haben Politik und Forschung versagt.