Roboterfische sollen echte Fische vor Tierversuchen bewahren

Forscher der Universität Magdeburg arbeiten derzeit an Roboterfischen. Diese sollen echte Fische ersetzen, die bislang noch in sehr hoher Zahl eingesetzt werden, um in Tierversuchen zu testen, wie verträglich Flusskraftwerke für Fische sind.

In Deutschland gibt es zahlreiche kleine und große Laufwasserwerke, die das Land mittels Wasserkraft mit Strom versorgen. Gleichzeitig unterbrechen diese Werke aber auch die Wanderwege von Fischen. Die Betreiber der Werke sind daher in der Pflicht, nachzuweisen, dass ihre Anlagen die Fischpopulation nicht nachhaltig schädigen. Dafür wird im Versuch getestet, wie fischverträglich die Passage von Turbinen ist. Bislang werden dafür noch lebende, meist wildgefangene Fische, eingesetzt. Eine hohe Anzahl der eingesetzten Tiere verenden bei den Versuchen qualvoll. Dies soll sich nun mit den Roboterfischen ändern. Die künstlichen Ersatzfische sollen zukünftig Informationen über Strömungsbedingungen und an den Fischen zu erwartenden Schädigungen erbringen. Die dafür notwendigen Daten sollen zunächst mit Sensoren ausgestattete, lebende Fische liefern. Ergänzt werden die Roboterfische durch Strömungssimulationen und Vorhersagemodelle. Langfristig ist das Ziel des Projekts, dass keine Fische mehr für diese leidvollen Versuche eingesetzt werden müssen.

 

Quelle: Retero.org

Bildquelle: Jana Dünnhaupt/Universität Magdeburg