Beim Tierschutzforum am 5. März 2018 waren Vertreter*innen verschiedener Parteien, Tierschutzorganisationen und der Wissenschaft anwesend, insgesamt 38 Menschen. Die Landestierschutzbeaufragte Berlins, Diana Plange, hat neue Entwicklungen im Bereich Tierschutz aufgezeigt und mit den Teilnehmer*innen diskutiert.
Themen waren z. B. das Dokumentieren tierschutzwidriger Haltung verbunden mit unbefugtem Eindringen in die Ställe im Raum Naumburg. Die Leitlinien für Pferde, Greifvögel, Eulen und Tauben wurden kurz erläutert. Lehrmaterial soll in der Zukunft für Lehrer*innen als fertige Unterrichts-Module zur Verfügung stehen.
Tierschutzfestival und Tierschutztag
Weiterhin ist Frau Plange auf die geplante Zusammenlegung von Tierschutzfestival und Tierschutztag eingegangen. Da das Tierschutzfestival in der Vergangenheit einen größeren medialen Fokus erhalten habe und dies für die Würdigung der jährlichen Tierschutzpreisträger*innen wichtig sei, sollten die Preisträger*innen in Zukunft beim Tierschutzfestival geehrt werden, so Frau Plange. Das Forum unterstützte diese Idee.
Roadmap für einen Ausstieg aus Tierversuchen
Auch das Thema Tierversuche brachte Diana Plange zur Sprache – Eine gemeinsame Roadmap für den Ausstieg aus Tierversuchen müsse her. Es gebe immer noch das Problem, dass der Tierversuch der Goldstandard sei. Das müsse umgedreht werden: Der Goldstandard ist der, der dem Menschen oder der Medizin am besten weiterhilft. Der Maßstab muss sein, dass die Ergebnisse gut und übertragbar sind. Auch können Anreize durch Geld geschaffen werden, tierversuchsfreie Forschung muss mehr gefördert werden und Tierversuchsforschung weniger. Unklar sei, laut Frau Plange, ob man komplett aus Tierversuchen aussteigen könne. Sicher ist jedoch: Wir benötigen die Unterstützung der Politik.
Frau Plange geht aus unserer Sicht in die richtige Richtung. Wir sind uns jedoch sicher, dass Tierversuche komplett abgeschafft werden müssen und können.
Trabrennen und Pferdekutschen
Frau Plange ging außerdem auf die schlimme Situation von Pferden auf Trabrennbahnen ein. Pferde stehen oft über Jahre alleine in ihren Boxen, haben zu wenig Platz und zu wenig Auslauf. Diese tierschutzwidrige Praxis führe zu Langzeitschäden wie z. B. Magengeschwüren und müsse abgeschafft werden. Sie unterstrich, dass wir als Bundeshauptstadt ein Vorbild sein wollen. In Bezug auf das Thema Pferdekutschen stellte Frau Plange fest, dass Pferde nicht in die Stadt gehören. Es sei gefährlich und tierschutzwidrig. Sie hat hier eine klare Meinung: Das dürfen wir uns hier in Berlin nicht erlauben.
Ein weiteres Thema waren Zuwendungsanträge. Vereine können schon jetzt Anträge stellen, damit sie nicht in Zeitnot geraten. Pflicht ist jedoch, dass das Projekt auch in diesem Jahr abgeschlossen wird.
Tierschutzbeauftragte in wenigen Bundesländern
Frau Plange wies darauf hin, dass es derzeit nur in wenigen Bundesländern Tierschutzbeaufragte gibt: in Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass jedes Bundesland baldmöglichst eine oder einen Landestierschutzbeaufragte/n bekommt, um dem Thema Tierschutz politisch mehr Nachdruck verleihen zu können.
Wir freuen uns auf das nächste Tierschutzforum und werden wieder hier auf unserem Blog berichten.