Tierversuchslabore in Berlin und Abgastests an Affen

In Berlin werden rund 10 % aller Tierversuche in ganz Deutschland durchgeführt. Dieser hohe Anteil ist dadurch zu erklären, dass es in der Hauptstadt laut Berliner Senat 99 Labore gibt, in denen Tierversuche durchgeführt werden. Vor allem Hochschulen, Kliniken und Pharmaunternehmen missbrauchen noch immer Tiere zu Versuchszwecken. Mäuse und Ratten leiden am häufigsten in Berliner Laboren, sie machten 2016 (derzeit aktuellste Zahlen) mit 93 % den Großteil der Experimente aus. Neben Katzen, Hunden, Pferden und vielen anderen Tierarten forschten Wissenschaftler im Jahr 2016 auch a n 109 Javaneraffen.

Die Automobilindustrie setzte Affen ebenfalls zu Testzwecken ein. Wie jetzt erst bekannt wurde, hat die deutsche Automobilindustrie Versuche an Langschwanzmakaken mit Dieselabgasen in den USA durchführen lassen. Die Tiere wurden über lange Zeiträume in Räume eingeschlossen und gefilterten Dieselabgasen ausgesetzt. Ziel der Automobilhersteller war es, das Gesundheitsrisiko von Dieselabgasen zu verharmlosen. Die Autobauer wiesen darauf hin, dass die Affen keinerlei gesundheitliche Schäden in der von Dieselabgase getränkten Luft davongetragen hätten. Mittlerweile reagieren die Automobilhersteller mit großer Besorgnis auf die Vorwürfe und zeigen eine hohe ethische Betroffenheit. Bei der Anordnung der Abgastests an Affen, geheim gehalten vor der Öffentlichkeit, hatten die Verantwortlichen offensichtlich noch keine ethischen Bedenken.