TU Wien entwickelt Chips mit echten Blutgefäßen

Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Wien ist es gelungen, künstliches Gewebe herzustellen, das mit echten Blutgefäßen durchzogen ist. Mit diesem Mini-Gewebe auf dem Biochip ist es möglich, biologische Prozesse präzise zu steuern, zu kontrollieren und zu messen.

Nachdem es in der Vergangenheit bereits recht problemlos möglich war, menschliche Zellen in der Petrischale zu vermehren, ist den Wiener Forschern nun ein weiterer wichtiger Schritt gelungen. Sie machten sich die natürlichen, körpereigenen Wundheilungsprozesse, wenn um eine frische Wunde neues Gewebe nachwächst, zu Nutze und züchteten so im Labor Blutgefäße in kleinen Biochips. Bei diesem neuen Forschungsansatz sind Versuche am Tier nicht mehr notwendig. Die beteiligten Forscher*innen der TU Wien betonen, dass Tierversuche nicht nur aus ethischer Sicht kritisch sind, sondern auch, dass sie aus wissenschaftlicher Sicht viele Probleme bereiten aufgrund mangelnder Übertragbarkeit und überraschender Nebenwirkungen am Menschen, die sich im Tierversuch nicht zeigten. Mit dem neuen Ansatz der Wiener Forscher gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Die Chips seien weit besser als der Tierversuch. Mit der Biochip-Technologie ist es möglich, äußerst präzise zu regulieren, mit welchen Substanzen die menschlichen Gefäßzellen versorgt werden, sodass über mehrere Wochen hinweg menschliche Zellen kultiviert und untersucht werden können.

Mit der neuen Technologie können eine ganze Reihe von Fragestellungen mit modernsten Methoden untersucht werden, von der Wundheilung bis zum Wachstum von Tumoren. Die Biochips bieten ein ausgezeichnetes Modell, um die Sauerstoffzufuhr in neu gebildeten Geweben zu studieren.

Quelle: https://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/126323/