Eine Undercover-Aktion im Auftragslabor LPT in Hamburg von SOKOTierschutz und CrueltyFreeInternational enthüllt katastrophale Zustände. Von Dezember 2018 bis März 2019 hat ein verdeckter Ermittler von SOKO Tierschutz und Cruelty Free International die schrecklichen Zustände dokumentiert. Mittlerweile wurde von den zuständigen Behörden ein Verfahren eingeleitet.
Mehr als 7000 Menschen sind daraufhin am 19. Oktober dem Aufruf der „SOKO Tierschutz“ gefolgt und demonstrierten gegen das “Todeslabor LPT“ und für das Ende aller Tierversuche. Bei der Mahnwache am Abend vor dem Außenlabor in Mienenbüttel haben sich rund 700 Menschen mit Kerzen versammelt, die den Platz in ein flackerndes Lichtermeer tauchten.
SOKO Tierschutz e.V. hat am 16. November eine weitere Demo in Hamburg geplant:. LPT II – LPT Schliessen . Tierversuche abschaffen! Samstag, 16. November 2019 von 14:00 bis 18:00, Hamburg Hbf, Hachmannplatz 16, 20099 Hamburg. “Dieses Mal geht es vor die Tore der Politiker, die das Todeslabor dicht machen können. ” Wir fahren gemeinsam am Samstag den 16.11. 2019 zur dieser Demo nach Hamburg!
Nehmt bitte bezüglich Treffpunkt und Fahrkarte Kontakt mit uns auf: info@tvg-bb.de oder 030 3418043
Es gibt eine Petition an Ministerin Klöckner, die die Schließung des Horror-Labors fordert. Vielen Dank fürs Unterschreiben und Teilen.
Hier die Pressemeldung von SOKO Tierschutz e.V. vom 13.10.2019:
Undercover in Deutschlands geheimsten, privaten Tierversuchslabor
Erschütternde Beweise: Rechtsbrüche, Gewalt gegen Tiere und sterbende, blutende Hunde
Hamburg/München (ots)
Das LPT in Mienenbüttel nahe Hamburg macht Giftigkeitsversuche an Hunden, Katzen, Affen und Kaninchen für Auftraggeber aus Deutschland und weltweit.
Das Labor agiert völlig abgeschottet. Einblicke, selbst durch die Politik, waren unerwünscht. Eine Undercover-Recherche von SOKO Tierschutz und Cruelty Free International beweist unhaltbare Zustände, rechtswidrige Tierhaltung, grausame Versuche und Brutalität gegen die Tiere. Mit dieser Aufdeckung erhält das aktuelle Vertragsverletzungsverfahren der EU wegen der schlechten Zustände in deutschen Tierversuchslabors erschütternde Beweise für das Versagen der deutschen Politik beim Schutz von Versuchstieren.
Im Ermittlungszeitraum von Dezember 2018 bis März 2019 dokumentierte der Ermittler mehrfach, wie Hunde, nachdem ihnen Schläuche oder Kapseln in den Hals gezwungen wurden, entsetzlich bluteten. Das Bildmaterial zeigt blutverschmierte Zwinger. Die Hunde gingen teilweise grausam zugrunde und wurden nicht ausreichend überwacht und umsorgt. Die gesamte Hundehaltung verfügt über kein nach EU-Recht vorgeschriebenes Beschäftigungsmaterial. “Es ist erschütternd zu sehen, wie sich diese Hunde nach Zuneigung und Fürsorge verzehren und dann so erbärmlich in ihrem Blut sterben müssen”, beschreibt SOKO Tierschutz Ermittler Mülln die Szenen.
Den schlimmsten Haltungsbedingungen in dem Labor sind die Affen ausgesetzt. Sie leben teilweise in engen Käfigbatterien und in keinem der Käfige gab es das gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigungsmaterial. Diese Wildtiere leiden unter Stress und Käfighaltung. Die Folgen sind Tiere, die sich wie verrückt im Kreis drehen und das sogar rückwärts. Ein Teil der Käfige verstößt gegen in Deutschland verbindliches EU-Recht.
Die Affen werden bei Versuchen mit äußerster Grobheit behandelt: Es kam zu blutigen Verletzungen und ein Mitarbeiter schlug einen Affen absichtlich krachend gegen die Türkante. Widerstand gegen solche Übergriffe ist nach Aussagen eines Mitarbeiters sinnlos. Die Person habe es versucht, es sei den Vorgesetzten egal. Unter den zahlreichen Arbeitern der Einrichtung befand sich nur ein ausgebildeter Tierpfleger. Der Rest der Arbeiter rekrutiert sich z.B aus Schlachtern, Mechanikern und einem Militärmusikanten.
In einer Katzenstudie für eine Tierarzneimittelfirma wurde ein Antibiotikum mit dem gleichen Wirkstoff, aber mit Geschmack, verglichen. Dazu wurden den Katzen die Beine an einem einzigen Tag 13-mal zerstochen. Auch hier mangelte es den Mitarbeitern an Fähigkeiten, mit Folgen für die Tiere.
Die Tiere müssen zu all dem Leid auch noch weltweite Tiertransporte ertragen: Katzen aus Spanien, Hunde aus den USA und Affen aus China.
Die meisten Studien enden mit dem Tod der Tiere. Das Video zeigt, wie Hunde regelrecht geschlachtet werden und Katzen in Müllsäcken landen.
“Jedes Jahr werden hunderttausende Tiere in Europa für regulatorische, toxikologische Tests vorsätzlich vergiftet. Unsere Recherche enthüllt entsetzliches Tierleid, unzulängliche Pflege der Tiere, schlechte Praktiken und Brüche europäischen und deutschen Rechts. Wir fordern eine umfassende Aufarbeitung dieses Falls und allgemein solcher Tierversuche in Europa”, so Michelle Thew von Cruelty Free International.
In Deutschland sterben jedes Jahr mindestens 2,8 Millionen Tiere an Tierversuchen.
SOKO Tierschutz und Cruelty Free International fordern ein sofortiges Ende der veralteten, gefährlichen und grausamen Giftigkeitstests an Tieren und die Schließung des Labors durch die Behörden. “Es ist unverantwortlich, dass der Staat diese Versuche zwar anordnet, aber Giftigkeitstests z.B. an Hunden oder Kaninchen nicht genehmigungspflichtig sind. Hier zieht sich Deutschland aus der Verantwortung. Die angeblichen Sicherheitstests bringen zudem keine Sicherheit für den Menschen und Tieren nur einen grausamen Tod”, sagt SOKO Sprecher Friedrich Mülln, der 2003 selbst undercover in einem solchen Labor arbeitete. Sein Fazit: “Leider haben sich die Zustände bei den Tierversuchen in diesem lang Zeitraum sogar verschlechtert. Es ist erschütternd zu sehen, dass Wildtiere wie Affen nach wie vor unter solch schrecklichen Bedingungen gehalten werden.”
Quellenangabe: https://www.presseportal.de/pm/110736/4399553
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