Rückblick: – Tierrechtsphilosoph Tom Regan zu Besuch

Die TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V. feiern Ihr 40-jähriges Jubiläum. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, um in unserer Blogreihe „40 Jahre TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg“ Rückschau zu halten auf die Höhepunkte unserer vier Jahrzehnte ehrenamtlicher Arbeit.

In der Tierrechtsszene ist er einer der ganz großen Namen: Tom Regan. Der mittlerweile verstorbene Professor für Philosophie und Religion an der Universität von North Carolina ist Autor von über 20 Büchern und zahlreichen Aufsätzen über Tierrechtsthemen. Sein Werk „A Case for Animal Rights“ von 1983 gehört heute zu den grundlegenden Werken der internationalen Tierrechtsbewegung. Erstmals in der Fachliteratur werden hier nicht bessere Bedingungen für die vom Menschen genutzten Tiere proklamiert, sondern die vollständige Abschaffung jeglicher Tierausbeutung gefordert. Diesem Gedanken haben sich auch die TierVersuchsGegner verschrieben. Wir wollen nicht größere Käfige für die Labortiere, sondern gar keine Käfige und ein Ende aller Tierversuche! Zur damaligen Zeit waren derartige Forderungen jedoch noch ziemlich revolutionär und beeinflussten die heutige Tierrechtsbewegung grundlegend.

 

       

 

Brigitte Jenner, unsere damalige Vorsitzende lud Tom Regan zum  Jahrtausendwechsel zu unserem großen Tierrechtswochenende „Tierrechte 2000“ nach Berlin ein.  Er kam in Begleitung seiner Frau und begeisterte uns Tierrechtler*innen mit seinem Vortrag. Es entwickelte sich eine bleibende Freundschaft zwischen Brigitte Jenner, Isolde Kauffmann und Tom Regan.

So folgte Tom Regan auch unserer erneuten Einladung 2006 und hielt einen bewegenden Vortrag an der Uni Berlin. Der anschließenden regen Diskussion und den zahlreichen Fragen aus dem Publikum stellte er sich geduldig. Regan selbst glaubte fest daran, dass irgendwann der Tag kommt, an dem alle Tiere befreit sind. Auf unsere Frage, was denn jede*r Einzelne tun könne, um die Tierrechtsbewegung voran zu treiben, antwortete er: educate, educate, educate – also aufklären, aufklären, aufklären.

 

          

 

Das ist auch für die TierVersuchsGegner seit vielen Jahren zentraler Bestandteil der Vereinsarbeit. Bei Wind und Wetter findet man uns bei zahlreichen Veranstaltungen mit unserem Infostand, an dem wir interessierte Besucher*innen mehr zum Thema Tierversuche erklären. Bei all der durchaus kräftezehrenden Aufklärungsarbeit war der Besuch und das Gespräch mit Tom Regan ein überaus interessanter und bereichernder Austausch, der uns in unserer Arbeit bestärkte. Denn wollen wir Tierversuche beenden, brauchen wir die Bevölkerung hinter uns. Damit das gelingt, ist es unabdingbar, dass jede*r endlich erfährt von all den Grausamkeiten hinter verschlossenen Labortüren.