Demo: Berlin sagt NEIN zu Tierversuchen

Berlin sagt NEIN zu Tierversuchen. Unter diesem Motto fand am 29. September 2018 unsere Demo statt, die wir gemeinsam mit Ärzte gegen Tierversuche e.V. – AG Berlin und dem Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Berlin in unserem Aktionsbündnis “Berlin gegen Tierversuche” organisiert haben. Nach aktuellsten Zahlen werden deutschlandweit noch immer ca. 2,8 Millionen (2016) Tiere in Laboren misshandelt, mehr als 220.000 (2017) davon in Berlin. Mit unserer Demo wollten wir darauf aufmerksam machen, welchen Bedingungen und Schmerzen die Tiere im Versuch ausgesetzt werden, wie ineffizient die Forschung an Tieren ist und welche Fortschritte es bereits jetzt in der tierversuchsfreien Forschung gibt. Unsere Forderung war klar: Die Abschaffung aller Tierversuche und die Finanzierung sowie Förderung tierversuchsfreier Forschungs- und Testmethoden. 

Revaler Straße

Im Vorfeld haben wir alles gegeben, um möglichst viele Menschen zu mobilisieren. So haben wir in verschiedenen Lokalen und Supermärkten Flyer verteilt, Plakate geklebt und die Demo auf Facebook beworben. Auch vier 10 Meter lange Banner in verschiedenen Berliner Stadtteilen informierten über unsere Demo.  

Am 29. September erschienen knapp 500 Menschen in Friedrichshain, um gemeinsam mit uns ein Zeichen gegen Tierversuche und für eine tierversuchsfreie Forschung zu setzen. Schon hier war klar: Es wird eine laute und bunte Demo werden. Menschen jeden Alters erschienen, um gegen Tierversuche zu protestieren. Einprägsame Schilder und starke Banner waren überall in der Masse sichtbar. Eröffnet wurde die Demo von “Drums Over Knives”, die während der gesamten Demo dafür sorgten, dass wir schon von weitem zu hören waren.  

Unsere Route führte am Boxhagener Platz in Friedrichshain vorbei, an dem die erste Zwischenkundgebungen stattfand. Anna Wagner, unser Vorstandsmitglied und die Sprecherin der TierVersuchsGegner Berlin und Brandenburg e.V. im Bündnis “Berlin gegen Tierversuche”, informierte über die aktuelle Lage und endete mit einer Forderung an den Berliner Senat, sein Koalitionsversprechen umzusetzen: “Gemeinsam mit den Universitäten will die Koalition Berlin zur Forschungshauptstadt für Ersatzmethoden machen.” An der Warschauer Straße teilte Thomas Lau, Ärzte gegen Tierversuche e.V. – AG Berlin, die Gedanken der Tierrechtlerin Daniela Böhm mit den Teilnehmern. In Kreuzberg am Heinrichplatz informierte Christian Ott, Ärzte gegen Tierversuche e.V. – AG Berlin, über aktuelle Entwicklungen in der tierversuchsfreien Forschung und machte Mut für eine bessere und tierleidfreie Wissenschaft. Bei noch immer bester Stimmung und Wetter wurden die Teilnehmer*innen der Demo am Oranienplatz zur Abschlusskundgebung empfangen. 

Der Sprecher von “Berlin gegen Tierversuche”, Marc Schlösser, schilderte in seiner ergreifenden Rede das Leid der Tiere in den Laboren und machte einmal mehr deutlich, warum Tierversuche keine gute Wissenschaft sind und tierversuchsfreie Forschung der zukunftsweisende Weg ist. Auch Dr. med. vet. André Menache (Zoologe und Tierarzt aus Großbritannien, Vorsitzender von Antidote Europe und Mitinitiator der Bürgerbewegung “Stop Vivisection”) sprach sich ganz klar gegen Tierversuche aus und nannte sie einen Betrug an der Wissenschaft. Er begründete seine Meinung insbesondere mit der mangelhaften bzw. nicht vorhandenen Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen. Anschließend wurde es politisch: Dr. Michael Efler (MdA für die Linke und u.a. tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion) und Dr. Stefan Taschner (MdA für das Bündnis 90/Die Grünen und u.a. tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion) sprachen sich beide gegen Tierversuche aus und ließen hoffen, dass sich etwas auf Landes-, Bundes- und Europaebene bewegt.  

Wir möchten uns bei allen Aktivist*innen , Organisationen, Zusammenschlüssen und Vereinen bedanken, die unserem Aufruf gefolgt sind und ein nicht überhörbares Zeichen gegen Tierversuche gesetzt haben. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Ein besonderer Dank gilt außerdem der Trommelgruppe “Drums Over Knives” und allen Rednerinnen und Rednern.